Inmitten einer schwierigen Phase des ICO-Marktes wagt Nametoken die ersten Schritte. Warum ich das Projekt trotz der aktuellen Lage interessant finde, erkläre ich in diesem Post.
Was ist das Projekt Nametoken?
Nametoken ist ein Projekt, dass sich rund um einen gigantischen, stetig wachsenden Markt dreht: den Markt der Internet Domains.

Einzelne Teammitglieder von Nametoken haben dabei schon in der Vergangenheit erfolgreich mit Domains gehandelt und wollen dies nun skaliert und professionell auf Basis der Blockchaintechnologie fortführen. Hierzu will Nametoken einen Online-Handelsplatz für Domains mit Hilfe von Ethereum aufbauen. Der Kauf, Verkauf sowie viele weitere Features werden dabei über Smart Contracts abgewickelt. Im Verhältnis zu herkömmlichen Handelsplätzen können so eine Menge Gebühren eingespart werden. Sämtliche Aktionen wären somit billiger und auch noch transparent auf der Blockchain nachvollziehbar.
Das Initial Coin Offering von Nametoken startet heute und soll maximal 18000 Bitcoin bis zum 30. September über verschiedene Bonusstufen einbringen. Besonders dabei ist, dass 90% aller Token an die Investoren ausgeschüttet werden, und nur 7% für das Team und 3% für Legal/Advisory zurückbleiben. Nicht verkaufte Token werden am Ende des ICO für Belohnungen im Markt verwendet. Außerdem soll das Token deflationär sein (Gegenteil von inflationär), d.h mit 50% der erzielten Gewinne des Projekts sollen Token aufgekauft und „vernichtet“ werden, um so den Preis der verbleibenden Token zu steigern. Die Allokation der eingesammelten Bitcoin wird dabei wie folgt aussehen:
Demnach würde Nametoken nicht nur einen Handelsplatz erstellen, sondern zugleich auch selbst in vielversprechende Domains investieren. Wie bereits erwähnt werden hier 50% vom Gewinn für den Kauf von Token verwendet, der Rest wird reinvestiert. Um das Projekt und seine Ziele im Detail zu verstehen, war Jens Peterssen (Mitgründer und CEO neben Frank Menze, dem Gründer von Druckerpatronen.de) so freundlich mir einige Fragen zu beantworten.
Hi Jens, danke dass du dir die Zeit nimmst meine Fragen bezüglich Nametoken zu beantworten. Im Vorfeld habe ich das Projekt schon grob umrissen, jetzt soll es ein bisschen mehr ins Detail gehen. Zunächst einmal: Wie kam es zu der Idee hinter Nametoken und den ersten Schritten?
Die Idee hinter Nametoken ist bereits in den letzten Jahren gereift. Durch unser Kerngeschäft, dem Domainhandel, hielten wir es schon immer für sinnvoll, eine eigene Domain Plattform auf die Beine zu stellen. Für unser Domainportfolio haben wir bereits einige Algorithmen, die uns bei der Suche nach potenziellen Domaininteressenten helfen, programmiert.
Dadurch, dass wir seit einiger Zeit selbst in Cryptowährungen investieren (Bitcoin, Altcoins sowie ICOs), fanden wir es eine gute Idee, diese beiden Dinge zu kombinieren.
Laut euren Angaben wollt ihr 18000 BTC (ohne Berücksichtigung der Boni) mit eurem ICO einsammeln. Das ist für ein Start-Up sehr viel Geld. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
JP: Ohne die nötigen Strukturen kann man kein vernünftiges Projekt im Bereich Domains auf die Beine stellen. Alleine die Entwicklungs- sowie Marketingkosten sind immens. Heutzutage gibt es nach wie vor lediglich Sedo als seriöse Domainhandelsplattform. Andere kleinere Plattformen sind entweder an der Umsetzung oder am Marketing gescheitert. Wir möchten diesen Fehler nicht machen.
Weiterhin möchten wir unsere Expertise als Domain Broker dazu nutzen, über Nametoken attraktive Domains zu kaufen und wieder zu verkaufen. Dieses Business betreiben wir nun schon seit über 20 Jahren mit großem Erfolg. Der ICO würde uns die Möglichkeit geben, dieses Business zu skalieren – von dem Erlös werden die Nutzer von Nametoken ebenfalls profitieren.
Neben der Akquirierung von Domains und deren Verkauf ist auch die Entwicklung eines Dezentralen Domain-Marktplatzes geplant. Inwieweit wird sich dieser aufgrund der Dezentralität von herkömmlichen Anbietern unterscheiden und wie groß sind hier die Einsparungen hinsichtlich Gebühren?
JP: Er wird sich immens von anderen unterscheiden. Zum Einen arbeiten wir bereits mit automatisierten Methoden, um Domains besser vermarkten zu können. Durch Nametoken wird dieser Algorithmus noch viel weiter verfeinert. So möchten wir unsere User einbinden, um Domains besser bewerten zu können. Die User können „spielerisch“ (Stichwort „Tinder for Domains“) mit Hilfe unserer App Domains bewerten, Daten pflegen und vieles mehr. Für diese Nutzung werden sie Nametokens erwirtschaften können. Somit können unsere bestehenden Algorithmen in Verbindung mit User Generated Big Data dafür sorgen, dass Domainverkäufer den perfekten Käufer finden können. Das Ganze ist einzigartig. Es ist noch nie Jemandem gelungen, eine Domainplattform zu starten, bei dem der Nutzer nahezu perfekte Ergebnisse erhält. Derzeit ist es ja meist so, dass man bei Millionen von eingestellten und nicht verschlagwortenden Domains den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht.
Auch im Hinblick auf Gebühren werden wir deutlich günstiger sein. Während man auf herkömmlichen Plattformen für einen Domaintransfer bis zu 15% Gebühren zahlen muss, können wir alles über Smart Contracts erheblich vereinfachen, so dass wir am Ende bei ca. 1% Gebühr landen werden.
Werdet ihr neben herkömmlichen Domains auch in .eth Domains investieren?
JP: Die ganzen neuen Endungen sollte man erst einmal vorsichtig genießen. Es gibt Endungen, wie zum Beispiel .shop, die haben durchaus ihre Daseinsberechtigung. Welche von den anderen neuen Endungen, wozu auch .eth gehören wird, interessant sein werden, wird sich erst noch zeigen. Unser Gespür hat uns hier bisher immer geholfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Als Nutzer soll man für die Registrierung, den Kauf und vieles mehr von Domains NAT Token erhalten. Woher kommen diese?
JP: Diese NAT Tokens werden hauptsächlich aus den erzielten Gebühren vergütet.
Weiterhin soll euer bewährter Domain-Bewertungs-Algorithmus mit Daten von Benutzern gepaart werden. Kannst du mir mehr darüber verraten?
JP: Auf die meisten Punkte bin ich bereits vorher eingegangen. Zu viel möchte ich noch nicht Preis geben. Erste Tests zeigen allerdings schon: Das Ganze funktioniert und wird Domainhändlern eine Menge Spass bereiten!
Zu guter Letzt: Welche Risiken und Chancen siehst du in den kommenden Monaten, und wo siehst du Nametoken in einem Jahr?
JP: Die Risiken befinden wir für sehr Überschaubar. Auf Grund unserer Expertise und Erfolgen der Vergangenheit können wir den Domainmarkt und die Chancen sehr gut einschätzen.
Wir sind sehr Überzeugt von unserem Projekt, so dass ich hier vielmehr die Chancen sehe. Der Domainmarkt wächst von Jahr zu Jahr. Immer mehr Firmen drängen ins Netz. Und ohne eine vernünftige Domain hat man kaum eine Chance, dort zu bestehen. Dies wird den Wert von Domains weiter steigern.
Wie sagte Bill Gates schon in den Neunzigern? „Domains have and will continue to go up in value faster than any other commodity ever known to man.“ Der Nametoken wird in einem Jahr an vielen Exchanges vertreten sein. Spätestens in einem Jahr wird auch unser Domainmarktplatz online gehen.
Persönliche Einschätzung
Insgesamt möchte ich abschließend sagen, dass das Team sowie der Use-Case hinter Nametoken für mich, trotz hoher Zielsetzungen, positiv aussieht. Allerdings muss man in der aktuellen Marktlage aufpassen, zu welchem Zeitpunkt man investiert, da aktuell die meisten ICOs aufgrund ihres hohen Caps nach der ICO unter dem ICO-Preis gehandelt werden (sollte man keine Boni in dem ICO bekommen haben). Eine Mögliche Lösung ist hier die Hälfte seines geplanten Investments im Zeitraum des 50% Bonusses zu tätigen und die andere Hälfte nach dem Ende des ICO. Weiterhin sollte man genau beobachten, wie viele Token in dem ICO letztendlich verkauft worden sind und wie groß der hieraus resultierende Reward-Pool ist. Anders als bei anderen ICOs muss hier aber auch darauf vertraut werden, dass die Investitionen des Teams in Domains lohnen sind, da sowohl ein großer Teil der Gelder hier verwendet wird, als auch die Deflation des Tokens hiervon abhängt.
-Lukas Fiedler
Disclaimer – Hinweis auf Interessenskonflikt: Der Autor oder Teile des Autorenteams sind in die oben genannten Kryptowährungen selbst investiert (Dies wird ab jetzt standardmäßig unter jedem Artikel erscheinen, da es sein kann, dass zu einem Zeitpunkt nach Veröffentlichung des Artikels investiert wurde).
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