In diesem Post möchte ich ein Projekt vorerstellen, bei dem ich selbst stärker involviert bin. Dabei handelt es sich um das Projekt, IPCHAIN Database oder kurz einfach nur IPCHAIN. IP steht dabei für intellectual property, also geistiges Eigentum. Das Projekt setzt natürlich bei seiner Lösung auf die blockchain Technologie und ist von Wissenschaftlern für Wissenschaftler. Damit man verstehen kann, welche eigentlich äußerst simple Idee hinter IPCHAIN steckt, hier erstmal die Problemstellung.
Geistiges Eigentum und wie man es schützen kann
Unter geistigem Eigentum versteht man eine Vielzahl von Dingen: Logos, Schriftstücke, Erfindungen, wissenschaftliche Arbeiten, aber auch Symbole oder Namen. Natürlich ist klar, dass der Autor bzw. Erschaffer dieser auch die Rechte an seinem geistigen Eigentum besitzt bzw. besitzen sollte. Der Erwerb dieser Rechte ist dabei durch entsprechende Gesetze geregelt. Für bestimmtes geistiges Eigentum erhält der Urheber automatisch alle Rechte, während er für manche Formen eine Beantragung und staatliche Gewährung (z.B in Form von Patenten, Gebrauchsmuster, o.ä) zum Schutz benötigt. Die erwähnte Patentbeantragung ist dabei besonders komplex. Nicht nur dauert eine solche Beantragung extrem lange, sie ist auch häufig mit Kosten von bis zu 10.000 Euro und mehr verbunden, die aus dem hohen Aufwand eines im Rahmen der Formulierung des Patentantrags benötigten Patentanwalt resultieren. Aufgrund fehlender finanzieller Mittel oder kommerzieller Absichten entscheiden sich daher viele Wissenschaftler dafür, ihre Arbeiten in Form von Defensivpublikationen zu veröffentlichen. Dies weist sie als Erfinder aus und niemand sonst kann mehr diese Idee oder wissenschaftliche Entdeckung zu einem Patent anmelden, da die grundlegende Bedingung der Neuheit nicht erfüllt ist. Zusätzlich erlaubt die Defensivpublikation in vielen Ländern, etwa den USA, eine nachträgliche Patentanmeldung. So kann der eigene Status zunächst gesichert werden und dann nach Investoren gesucht werden. Auch bestehende Patente können durch zusätzliche Defensivpublikationen abgesichert werden.
Die Vorteile sind vielfältig und eine solche defensive Publikation kann beispielsweise in einem wissenschaftlichen Magazin getätigt werden. Aber auch hier kann es Probleme geben. Es ist beispielsweise äußerst schwierig, von den entsprechenden Magazinen publiziert zu werden und diese haben gegebenenfalls auch nicht die benötigte Reichweite, um dem Patentamt bei einer Patentrecherche aufzufallen. Wählt man die anderen traditionellen Wege der Defensivpublikation, etwa die Veröffentlichung im Rahmen einer Messe, auf einer Homepage oder unterlässt man eine solche gänzlich, so kann es im Falle eines Rechtsstreits sehr schwierig sein einen definitiven Beweis der eigenen Urheberschaft zu erbringen, da sowohl Zeugenaussagen als auch Computerdaten leicht manipuliert und gefälscht werden können.
IPCHAIN als Lösung
Es ist also klar, dass eine Form der Publikation benötigt wird, die sowohl schnell, zuverlässig und günstig ist als auch als definitiver Beweis der Urheberschaft anzusehen ist. Nichts anderes möchte IPCHAIN Database entwickeln. Eine Blockchain basierte Plattform, auf der Wissenschaftler die Möglichkeit haben, ihre Arbeiten und Forschungsergebnisse zu veröffentlichen. Das ganze soll mit einem Utility ERC20 Token gestaltet werden. Wieso aber braucht man IPCHAIN überhaupt? Man kann schließlich selbst mit Swarm Dokumente auf die Blockchain hochladen. In diesem Fall würden sie allerdings nicht bei Patentrecherchen berücksichtigt werden. Um dies sicherzustellen plant IPCHAIN zahlreiche Filter und Suchmöglichkeiten auf der Plattform, ein um so den Anforderungen der Patentämter zur Patentrecherche gerecht zu werden.

Dominik Thor, der Gründer von IPCHAIN, beschreibt die Situation so. „Innovatoren sind mit dem Risiko konfrontiert, dass ihnen rechtlicher Schutz, Anerkennung oder finanzieller Nutzen verwehrt werden, wenn sie keine Beweis für ihren Erfinderstatus liefern können, der von Patentämtern und Gerichten auch akzeptiert wird. Zeugenaussagen, persönliche Korrespondenz, Dokumente in Privatbesitz oder Veröffentlichungen auf Ausstellungen oder im Internet stellen oft unzureichende Beweise dar, was vielen Innovatoren auf tragische Weise nicht bewusst ist. IPCHAIN ist dank der dezentralen Blockchain-Technologie eine elegante Antwort auf dieses Problem und insbesondere für Wissenschaftler aber auch kommerzielle Erfinder eine große Hilfe.“
Da ich selbst an dem Projekt beteiligt bin, werde ich hier weder auf das Team eingehen, noch auf das ICO, das für Anfang 2018 geplant ist. Wir befinden uns aktuell in der Aufbauphase und besetzten in naher Zukunft noch einige offene Posten im Projekt (so z.B für das Development). Weiterhin stehen wir im Kontakt mit mehreren Forscher-Gruppierungen, die unsere Idee sehr interessant finden. Wer Interesse an dem Projekt bekommen hat kann hier dem Slack beitreten und auf unserer Webseite mehr Informationen finden. Die Hauptkommunikation findet jedoch in der Telegram Gruppe statt. Solltet ihr Organisationen, Unternehmen oder Influenzier in der Szene kennen, die an diesem Projekt Interesse haben könnten, schreibt mir gerne eine Email.
-Lukas Fiedler
Disclaimer: Der Autor ist selbst Teil des in diesem Post vorgestellten Projekt. Dieser Post stellt keinen Investment-Tipp dar, sondern soll lediglich über das Projekt informieren. Aus diesem Grund wird auch nicht näher auf die ICO Pläne eingegangen