MenaPay – Eine neue und mobile Bezahlmethode für die Mena-Region

Vertraut man diversen Berichten und Reise-Erfahrungen, so ist China und die asiatische Region der absolute Vorreiter im Bereich digitales Geld – fast jegliche Transaktion erfolgt via Karte oder App. Eine dieser chinesischen Bezahl-Apps ist Alipay, welche in ihrem Heimatland mehr als 50% Marktanteil des mobilen Bezahl-Marktes besitzt und pro Tag ca. 175 Millionen Transaktionen abwickelt. Ganz anders sieht es im mittleren Osten und im Norden Afrikas, der sogenannten „Mena-Region“ aus. Hier besitzen ca. 80% der Bevölkerung nicht einmal eine Bankkonto, bezahlt wird größtenteils bar. Grund hierfür sind nicht fehlende Smartphones mit denen man auch mobil bezahlen kann, sondern vielmehr religiöse Gründe (traditionelle Finanzinstrumente stehen im Konflikt mit islamischen Praktiken) und auch schlichtweg fehlende Angebote abseits der Banken. Hinzu kommen die verschiedensten wirtschaftlichen Probleme, die es in den vielen verschiedenen Ländern der Mena-Region gibt.

Mit MenaPay soll sich das nun ändern. MenaPay möchte ein mobiles, Blockchain-basiertes Bezahlsystem aufbauen, welches sich durch ein arabisches Interface und ein Islam-konformes Geschäftsmodell auf die Zielgruppe Mena fokussiert. Dabei bedient sich das Projekt lediglich bereits existierender Technologien – ein Umstand, der die Entwicklung stark vereinfachen soll.

MenaCash und MenaPay

menapay3Das Prinzip hinter dem in Dubai angesiedelten Projekt beinhaltet zwei verschiedene Währungen: MenaCash und MenaPay. Erstere wird dabei als Stablecoin nach dem Tether Vorbild entwickelt (1 MenaCash soll zu jeder Zeit 1 USD entsprechen), soll aber, anders als Tether, durch eine externe Audit-Firma streng überwacht werden. Um die vertraulichen Daten der Händler und Kunden zu schützen sowie schnelle Transaktionen durchführen zu können, wird MenaCash über eine private Blockchain ablaufen (MenaChain; An dieser Stelle sei erwähnt, dass auch die Audit-Firma eigene Nodes lokal bei sich unterhalten wird) und Kunden können die Währung gegen Fiat bei MenaPay, Händlern oder Börsen erwerben. Anschließend können die erworbenen MenaCash bei registrierten Händlern ausgegeben werden, die ihrerseits die Coins gegen Fiat-Währung eintauschen können. Von jeder Transaktion nimmt MenaPay dabei Gebühren – und schüttet 75% der Revenue an die Halter des zweiten Token, MenaPay, aus (die Token müssen dabei im nativen MenaPay Wallet oder in der Bezahl-Applikation liegen). Dieser ist ein regulär handelbarer ERC20 Token, welchen man im ICO erwerben kann.

Weitere und detailliertere Informationen lassen sich auf Webseite, Whitepaper und im Telegram Channel finden.

Team & Partner

menapay2Soweit die technische Seite, eigentlich nichts allzu kompliziertes. Um allerdings in einem solchen Markt bzw. einer solchen Region Erfolg zu haben, bedarf es eines erfahrenen Teams und einer guten Go-to-market Strategie. Das Team besteht aus 40 Personen, welche von einem Executive Board und diversen Advisors unterstützt werden. Das mag zunächst viel erscheinen, bedeutet aber auch, dass das Team erhebliche Kontakte innerhalb der Mena-Region mitbringt. Tatsächlich haben viele innerhalb des Teams bzw. des Boards bereits erfolgreiche Exits hinter sich. Zusätzlich ist noch zu erwähnen, dass sich bereits Firmen (die man als Europäer vermutlich nicht kennt) dazu entschlossen haben, Mena-Pay nach Fertigstellung zu verwenden. Einige dieser 50 Firmen, die ich hier benennen darf und die einen „Letter of Intent“ mit MenaPay unterzeichnet haben, sind u.a. Protranslate, Helpfly und Otelz. Geplant ist laut Roadmap, innerhalb eines Jahres 1000 Händler und 5 Millionen Nutzer durch massives Marketing sowie spezielle Discounts und Rabatte exklusiv für MenaPay-Nutzer einzubinden.

Das ICO

menapay1Starten soll die Fundraising-Runde im Januar 2019 mit einem Pre-Sale, nachdem noch dieses Jahr ein Prototyp fertiggestellt wird. Insgesamt werden 400 Millionen MenaPay Token erstellt und hiervon 256 Millionen (64%) zu einem Preis von 0.165 USD angeboten. Das Soft-Cap liegt bei 5 Millionen USD, maximal sollen 25 Millionen USD eingesammelt werden. Unverkaufte Token sollen geburned werden und es gibt Vesting-Perioden für Team, Advisor und Bounty-Token. Der Token selbst ist dabei laut MenaPay als Utility-Token einzustufen (auch wenn Mena-Pay wie bereits erwähnt 75% der erzielten Revenue in Form von MenaPay Token ausschüttet). In Anbetracht der Lage des ICO Markts erscheint das Ziel hoch gesteckt – allerdings bin ich über die Marktlage außerhalb Europas eher unzureichend informiert und zudem handelt es sich hier um einen Token, der von den Gewinnen von MenaPay beeinflusst wird. Das Potential stimmt für mich bei MenaPay und damit bleibt das einzige Haupt-Risiko meines Erachtens nach ein politisches Verbot in einigen Ländern.

-Lukas Fiedler

Disclaimer – Hinweis auf Interessenkonflikt: Der Autor oder Teile des Autorenteams sind in die oben genannten Kryptowährungen selbst investiert oder werden in diese investieren (Dies wird ab jetzt standardmäßig unter jedem Artikel erscheinen, da es sein kann, dass zu einem Zeitpunkt nach Veröffentlichung des Artikels investiert wurde).

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