Das IoT/ETH/IOTA Sommercamp in Frankfurt-Tag 1

In diesem Post möchte ich nicht über eine Investmentgelegenheit sprechen, sondern über ein Event, welches diese Woche in Frankfurt auf dem Gelände der Tatcraft GmbH stattfindet. Dabei berichte ich heute über den Beginn des Events und am Freitag über die Ergebnisse.

Bei dem Event handelt sich um einen einwöchigen Hackathon, der vom Frankfurt School Blockchain Center, der TU München sowie nexussquared organisiert wurde und sich rund um das Thema Internet of Things und den damit verbundenen Herausforderungen beschäftigt. Zunächst möchte ich kurz darauf eingehen was eigentlich ein Hackathon ist und anschließend über den genauen Ablauf der Woche und den ersten Tag sprechen.

Warum ist ein Hackathon für einen „normalen“ Kryptoinvestor überhaupt interessant?

Ein Hackathon stellt zwar keine direkte Investitionsmöglichkeit dar, ist aber aus zweierlei Hinsicht extrem interessant. Zum einen erfährt man aus erster Hand über aufkommende Projekte und sieht diese eventuell auch während des Hackathons entstehen. Man ist quasi live dabei! Zum zweiten kann man als Investor viele wichtige Kontakte knüpfen, die sich in der Zukunft als wertvoll erweisen können. Daher möchte ich die Gelegenheit nutzen und einmal kurz darstellen, was man von einem solchen Event erwarten kann.

Was ist eigentlich ein Hackathon?

Ganz grob gesagt ist ein Hackathon (im Bereich Blockchain) ein Event, bei dem Interessierte aus vielen verschiedenen Ecken der Szene aufeinandertreffen. Aufgeteilt in Teams, haben diese dann begrenzt Zeit, Prototypen und Use-cases auf den zuvor ausgewählten Blochckain-Technologien zu entwerfen, zu programmieren und umzusetzen.

Wie läuft der hier vorgestellte Hackathon ab?

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Daniel Grassinger (links, Co-Founder von nexussquared) und Philipp Sandner (rechts, Leiter des Frankfurt School Blockchain Centers) eröffnen den Hackathon

Heute, am ersten Tag, wurde den Teilnehmern  von Daimler und Eciotify (beides Partner des Events, neben u.a IOTA) deren Anwendungsfälle, Visionen und Problemstellungen vorgestellt. Daimler präsentierte sich dabei äußerst aufgeschlossen gegenüber der Blockchain Technologie und führte einen Miniatur-Truck vor, auf dessen onboard Chip via eines einfachen Interfaces ein Smart Contract geladen wurde, über welchen man den ferngesteuerten Truck „mieten“ konnte. Aktuell geht es Daimler besonders darum, Expertise im Bereich Blockchain aufzubauen, weshalb der Einfachheit halber eine „private“ Blockchain“ auf einem Raspberry Pi eingesetzt wurde.

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Daimler präsentiert die gewonnenen Erfahrungen und Anwendungsfälle
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Via eines einfachen Interfaces wurde ein Smart Contract über eine private Blockchain auf dem LKW installiert und dieser anschließend „gemietet“

Anschließend erläuterte Eciotify, von denen die meisten wohl (bis jetzt) noch nichts gehört haben, die Problematik von sicheren Interaktionen auf der Blockchain insbesondere im Hinblick auf Vertrauen. Die zentrale Fragestellung war dabei folgende: Wie kann gewährleistet werden, dass, bei beispielsweise einer einfachen Transaktion/Exekution eines Smart Contracts (z.B ein Auto bezahlt ein Ladegerät), keines der beiden Geräte gehackt wurde und die Zahlung tatsächlich an das echte Endgerät/den echten Nutzer geht? Dieses Problem ist nicht einfach zu bekämpfen, da das Hashen des kompletten Gerätecodes nicht ausreichen würde. Als Lösung hat Eciotify ein Verfahren entworfen, das die Abwicklung in Echtzeit beobachtet, verifiziert und auf einem speziellen, sicherheitsoptimierten Chip (wie er beispielsweise auch im iPhone 6s verwendet wird) ausgeführt wird. Zusätzlich zu dieser Innovation bietet Eciotify ein Gesamtpaket an, inklusive einer maßgeschneiderten Lösung für einen Marketplace, auf dem z.B Daten verkauft werden können. Man kann also sagen, dass Eciotify einen sicheren und dezentralen Handel von Daten anstrebt. Momentan kann man nur wenig technische Details auf Eciotify’s Webseite finden, ein Update der Webseite ist allerdings laut Prof. Dr. Sebastian Gajek (CTO von Eciotify) in naher Zukunft zu erwarten.

Im Verlauf der Woche gibt es weitere Präsentationen von verschiedenen Partnern des Events, so z.B von der IOTA Foundation oder der Commerzbank.

Auf die eben genannte Technologie zur sicheren Durchführung von Interaktionen auf der Blockchain sowie auf die Basistechnologie IOTA und Ethereum haben die Teams, die je aus 5 Teilnehmern bestehen und untereinander in Business und Development unterteilt sind, Zugriff (Die nötige Hardware wird bereitgestellt und notfalls bestellt) und sollen bis Freitag einen IoT spezifischen Use-Case ausarbeiten, programmieren und schließlich einer Jury präsentieren. Dabei sind beispielsweise Folgende Themen zur Entwicklung eines Use-Case möglich:

  • Mobilität: Wie kann die Blockchain Technologie smarte Transportation ermöglichen?
  • Digitale Daten: Wie wird die Blockchain Technologie die Erhebung, Verarbeitung und den Verkauf von Daten verändern?
  • Elektrizität: Wie kann die Blockchain Technologie helfen, Angebot und Nachfrage zusammenzuführen?
  • Wertschöpfungskette: Wie verändert die Blockchain Technologie bestehende Systeme, z.B durch Sensorik?

Bewertet wird nach der Innovation, Wertschöpfung, Notwendigkeit der Blockchain Technologie für die Umsetzung sowie der Präsentation an sich. Ich bin sehr gespannt welche Ideen und Prototypen am Freitag von den Teams präsentiert werden, vor allem im Hinblick auf Eciotify und die Sicherheit von Interaktionen/Transaktionen. Ich kann jedem nur empfehlen an solchen Events oder auch an lokalen Blockchain Treffen teilzunehmen.

Der weitere Verlauf der Woche kann in den sozialen Netzwerken unter dem Hashtag #iothackffm verfolgt werden. Die Ergebnisse vom Freitag werde ich in einem weiteren Post vorstellen.

-Lukas Fiedler

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