Artikel bezüglich Transparenz und Marktlage

Zugegeben, ich bin sehr selten online auf Bitcointalk, aus dem einfachen Grund, dass ich Slack weitaus benutzerfreundlicher finde. Dennoch möchte ich diesen Post nutzen, um auf Kritik von Bitcointalk einzugehen, etwas Transparenz in die Arbeit des Blogs zu bringen und vor allem die aktuelle Marktlage analysieren (wobei das natürlich  hautsächlich meine eigene Meinung sein wird).

ICOs und Regulierung

Letzte Woche hatte ich die Gelegenheit einige wichtige und große Spieler und ihre Meinungen und Ansichten bezüglich Regulierung kennenzulernen (unter anderem Vertreter der Bafin etc.). Dabei waren sich eigentlich alle einig: Regulierung wird und muss kommen, welche Form sie aber haben wird, ist völlig unklar. Meiner Meinung nach ist es unumgänglich, dass eine Regulierung in den nächsten, sagen wir 1-2 Jahren stattfinden wird. Was bedeutet das für den ICO Markt in der Zukunft? Ich vermute dass wir einen leichten Rückgang in der Anzahl von ICOs sehen werden und einen großen Rückgang im kumulativ investierten Kapital. Sobald dann klar ist, wie genau die Regulierung aussieht, wird wieder zusehends mehr Kapital investiert werden. Gerade deswegen ist es in der aktuellen Situation für aufstrebende Projekte aufgrund der Unsicherheit sehr schwierig. Am wichtigsten ist, dass das Projekt die Erstellung eines puren utility Token anstrebt, denn nur dann darf man eine ICO so durchführen wie wir es gewohnt sind. Verspricht ein Projekt einen Token, bei dem durch Burning, Ausschüttungen oder ähnliches Gewinne an den investor zurückfließen, so wäre dieses Token in jedem Fall eine Security und das die Realisierung wird erheblich schwieriger. Dennoch versprechen viele Projekte genau das und sind sich der Konsequenzen nicht bewusst. Ich rate daher von einer Partizipation in aufkommenden ICOs, die kein klares utility Token erstellen wollen, ab. Besonders die Börsen gehen vermehrt hart gegen solche Token vor. Bestehende Projekte werden delisted und nur eindeutige utility Token können gelistet werden. Auch das Legal Setup sollte man aktuell vor dem ICO (sogar vor dem Pre-ICO) erstellt haben. Ist dies nicht der Fall, so kann die Gründung einer Foundation oder der Erhalt eines Bankkontos äußerst schwierig werden, da man nachweisen muss, woher das Geld kommt, das man eingesammelt hat. Ich vermute daher stark, dass auch ein komplettes KYC zum Standard kommender ICOs wird. Dem aufmerksamen Leser wird aufgefallen sein, dass Modum, welches vor kurzem auf diesem Blog vorgestellt wurde, genau das oben genannte Problem hat, da angekündigt war, Gewinne an Token Halter auszuschütten. Dies ist allerdings für mich kein Grund, Modum Token sofort abzustoßen, im Gegenteil. Die Art und Weise, wie sich das Team seit der ICO verhalten hat, hat mir extrem gut gefallen und es wurden Fortschritte gemacht. Ich bin also auf die Lösung dieses Problems gespannt und sehe es als eine Hürde, die Modum auf dem Weg zum Erfolg nehmen wird.

Aktuell sieht man zudem einen starken Anstieg von Airdrops, die komplett sinnfrei sind und absolut keinen Mehrwert bringen. Daher meine dringende eigene Meinung: Man kann gerne an Airdrops teilnehmen, aber bloß nicht hinterher Token kaufen. Der ganze Airdop-markt ist absolut lächerlich geworden. Sicherlich gilt das nur für 99% der Projekte, vereinzelt kann es gute Airdrops von seriösen Projekten geben (die „Neuerfindung“ von Mining basierend auf einem Ethereum Smart Contract gehört nicht dazu).

Grundsätzlich kann man sagen, dass die Zeit der schnellen Flippenings und Gewinne zu Ende geht, und man nur in langfristige Projekte investieren sollte, die auf ihr Legal Setup achten. Übrigens hat Santiment zum Thema Selbstregulierung ein neues interessantes Projekt gestartet: http://projecttransparency.org

Hier noch ein interessanter Artikel der Schweizer KPMG zum Thema Schweiz und Regulierung: https://blog.kpmg.ch/tax-legal-news/thumbs-up-for-icos-in-switzerland/

ICOs und Boni

Momentan gibt es Projekte, bei denen man bis zu 70% Bonus bekommen kann. Dabei muss man aber immer daran denken: Ja, es gibt momentan den Trend weg von normalen ICOs hin zu den Pre Deals. Wichtig ist aber nicht die Prozentzahl des Bonuses, sondern der relative Bonus. Als Beispiel: Bei einem ICO gibt es drei Bonusstufen, 20%, 10% und 0%. Lediglich die ersten beiden Stufen werden gefüllt, keiner investiert zu 0% Bonus. Damit liegt das Null-Level effektiv bei der 10% Bonus Stufe und diejenigen, die zu 20% Bonus investiert haben, haben lediglich einen effektiven Bonus von 10%. Auf diesen Effekt muss man bei ICOs vermehrt achten.

Bitcoin und Forks

Fast täglich hört man Neuigkeiten zu neuen Forks. Meiner Meinung nach kann man nicht mit Sicherheit vorhersagen was passieren wird und vor allem wie. Daher: Abwarten und Tee trinken, man bekommt sowieso Coins auf beiden Chains.

Transparenz: Warum der Altcoinspekulant so ist, wie er ist

Zunächst einmal als Erinnerung. Das einzige wovon der Preis eines Tokens abhängt ist Angebot und Nachfrage. Basierend auf Informationen, die man über den Markt hat, kann man mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit den Kurs versuchen zu vorherzusagen. Die Art der Information ist hierbei ausschlaggebend. Handelt es sich um eine Information, zu der sämtliche Marktteilnehmer Zugang haben, so ist es äußerst wahrscheinlich, dass diese information bereits im Kurs eingepreist ist. Das bringt mich zu dem Hintergrund, warum es so wenig Updates zu bereits bestehenden Projekten seit der Blogübernahme gibt. Sicherlich könnte man einfach ein Interview mit dem CEO machen, einige Preischarts heraussuchen und auf die Roadmap eingehen. Das bringt meiner Meinung nach einen guten Überblick über das Projekt, aber keinen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Investoren am Markt. Um wirklich gute Tipps abgeben zu können und sichere, langfristige Einschätzungen vornehmen zu können muss man extrem aktiv auf den jeweiligen Slack Channels sein und vor allem die richtigen Leute kennen. Mein Vorgänger hatte da den entscheidenen Vorteil immer vom Anfang an dabei sein zu können und so die entscheidenen Informationen weitergeben zu können. Außerdem war dies zu einer Zeit, in der man sein Geld in (fast) jedes Projekt investieren hätte können und einen schönen Gewinn gemacht hätte. Außerdem ist eine solche Analyse eben mit sehr viel Zeit verbunden, die ich leider aktuell nicht habe (ich arbeite zurzeit an ein paar Projekten, die bald hier vorgestellt werden). Daher liegt der Fokus aktuell auf der Vorstellung von ICOs, die die oben genannten Kriterien erfüllen, die langfristig interessant sind, deren Team fähig ist und die sich von der breiten Masse abheben. Natürlich erhalten wir dafür Bounties, aber wäre das der Hauptanreiz, so würde es pro Tag mehrere Artikel zu neuen Projekten geben (wir erhalten pro Tag mehrere Anfragen). Tatsächlich stellen wir meist nur Projekte vor, bei denen wir selbst in das ICO investieren und bei denen wir einen Mehrwert an Informationen für den Leser bereitstellen können.

Aktuelle Investmenstrategien

Aktuell gibt es meiner Meinung nach 3 Investmentstrategien, die sich auch untereinander kombinieren lassen:

  1. Langfristig in Bitcoin und Ethereum investieren. Dabei kann man auch vermehrt Geld verdienen, wenn der Kurs nach einem Ereignis fällt, das eigentlich keinen Einfluss auf den Kurs haben sollte. Dies war z.B der fall, nachdem China ICOs gebannt hatte.
  2. In langfristige ICO Projekte investieren, zum höchstmöglichen effektiven Bonus. Dabei müssen die Projekte die oben genannten Kriterien erfüllen. Wir werden auch weiterhin solche Projekte hier vorstellen, eine Auswahl muss jeder Investor für sich selbst treffen.
  3. Nach dem Börsenlisting hochwertiger ICOs auf einen Kursabfall hoffen und anschließend kaufen.

-Lukas Fiedler

 

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